Trockener Hungerstreik von Non-Citizens in Berlin

Seit neun Tagen sind etwa 30 Non-Citizens am Brandenburger Tor (Berlin) im Hunger- und seit 4 Tagen im Durststreik. Im Widerstand gegen das todbringende Asylsystem riskieren sie ihr Leben um ihr Recht auf Asyl zu erkämpfen. Erst bei der Flucht nach Europa – jetzt vor unseren Augen am Brandenburger Tor.

Seit neun Tagen sind etwa 30 Non-Citizens am Brandenburger Tor (Berlin) im Hunger- und seit 4 Tagen im Durststreik. Im Widerstand gegen das todbringende Asylsystem riskieren sie ihr Leben um ihr Recht auf Asyl zu erkämpfen. Erst bei der Flucht nach Europa – jetzt vor unseren Augen am Brandenburger Tor.

Inzwischen brechen die Non-Citizens zusammen und befinden sich in Lebensgefahr.

Als Reaktion erfahren sie Ignoranz der Politik, Schikanen der Polizei und nur dürftige Unterstützung weniger Menschen. Wir sind wütend und traurig. Wir solidarisieren uns mit den Forderungen der Non-Citizens.

Die Non-Citizens erklären:

An: Hr. Friedrich,

Innenminister von Deutschland
Dr. Schmidt, Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge


Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich, und dann gewinnst du.
Ihr seht unser unendliches Vertrauen, welches aus den Rechten entsteht, die uns vorenthalten werden sowie die, euch nicht vertrauten Schmerzen, welche uns hierher gebracht haben.

Ihr habt uns dazu gebracht, die Straße als unsere Festung zu wählen, um unseren systematischen Tod zurückzuweisen und für die Erlangung unserer Rechte zu kämpfen. Wir glauben daran, dass auf diesem Weg der „Widerstand“ die einzige Möglichkeit für alle unterdrückten Menschen dieser Welt ist.

Immer noch verlassen viele Menschen aufgrund der durch euch verursachten instabilen Situation in anderen geographischen Regionen ihre Herkunftsländer. Auf dem Weg unser Leben zu finden, welches jede Person verdient, erreichen wir den Endpunkt, wenn wir an den Grenzen Europas ankommen, welche von euch auf verschiedene Art und Weise geschaffen werden. Frontex und die jüngsten Ereignisse bei Lampedusa sind nur ein paar wenige Beispiele von dieser Struktur, von welcher wir glauben, dass sie staatlicher Mord ist.

Ignoranz, Terror und die Unterdrückung politischer Kämpfe sind die üblichen Methoden des Systems, wenn es um die Konfrontation mit sozialen Bewegungen geht. Aber der Tod von Menschen kann nicht vor Kameralinsen versteckt werden, weder in den südlichen Gewässern Europas noch im Herzen Europas, am Brandenburger Tor, Berlin, vor den Augen der wählenden Bevölkerung.

Wir sind Lampedusianer_innen und tausend andere Geflüchtete, die an den Europäischen Grenzen sterben, aber wir haben es bis hier her geschafft und wir verurteilen aufs Äußerste diese Massenhinrichtungen. Wir wollen unsere grundlegenden Menschenrechte, welche sich in den gleichen Lebensbedingungen wie sie Staatsbürger_innen inne haben, ausdrücken. Weder ihr, noch irgendeine andere Person kann uns davon fernhalten.

Wir sind vor euren Augen den extrem schlechten Wetterverhältnissen und Restriktionen ausgesetzt, aber ihr zieht Ignoranz vor. Jetzt rufen wir es aus, dass die Verantwortung für die Konsequenzen, welche auch immer geschehen werden, direkt an euch adressiert ist.

Dies ist die letzte Möglichkeit für die bestehende Regierung sich in Richtung unserer Forderung zu bewegen, um ein noch viel beschämenderes Ereignis in der Geschichte selbst zu vermeiden.

Nun neigt sich die Zeit massiv dem Ende zu. Wir trinken ab heute kein Wasser mehr, bis wir unsere Forderung erreicht haben. Diese ist die Anerkennung unserer Asylanträge. Das ist, wofür wir uns entschieden haben.

Die durststreikenden Non-Citizens am Brandenburger Tor, Pariser Platz“

Bitte unterstützt die Streikenden! Solidarität muss praktisch werden. Wie? refugeestruggle.org

berliner ortsgruppe.